Woher kommt der Name Bajuwaren
Von der Halbinsel Krim bis zum Atlantik gab es kein Land, in dem nicht germanische Völker oder wenigstens versprengte Volkssplitter lebten. In jenen Tagen suchte ein König der Ostgoten, deren Gros in Westungarn lebte, möglichst viele Frauen und Männer seines Volkes zu sammeln und ihnen eine Perspektive zu geben: In einem weltpolitisch günstigen Augenblick – das oströmische Reich wollte die Germanen auf dem Balkan loswerden – packten die Goten ihre Habe und machten sich auf zur Eroberung Italiens. Von 493 bis 526 herrschte der Ostgoten-König Theoderich von Ravenna aus über ein Reich, das vom Rhone-Delta bis zum Plattensee reichte – Altbayern war seine Nordprovinz. Theoderich war der Meinung, dass die Germanen aufhören müssten, immer neue Bruderkriege zu führen. Er schmiedete Bündnisse mit Germanen von Thüringen bis Tunesien – und nahm große Scharen von politischen Flüchtlingen, Germanen aus allen Himmelsrichtungen in seinem Reich auf. Das wussten die Historiker aus alten Schriften – aber erst die Archäologen zeigten, dass Altbayern dabei für Theoderich die zentrale Rolle spielte.
Die Weitgereisten trafen auf Germanen aus Böhmen: Diese hatten noch den Römern als Söldner gedient; ihre Bezeichnung, Baiovarii („Leute aus Böhmen“), wurde nun zum Namen für das ganze neue Volk, zu dem die Germanen mit den alteingesessenen „Welschen“ verschmolzen, der keltisch-romanischen Vorbevölkerung Altbayerns. Gut 40 Jahre hatte die Bündnispolitik Theoderichs den Menschen in seinem Machtbereich Frieden beschert – länger als die meisten Sicherheitssysteme der Geschichte. Diese Ära war die Geburtsstunde der Bayern: Altbayern, Österreich und Südtirol – sie sind das weltgeschichtliche Vermächtnis der Goten.
Dem Namen verpflichtet:
Der SC Bajuwaren München wurde am 1. September 1910 durch eine Truppe Geher im Lokal
„Zur Stadt Mexiko“ in der Wörthstr. 30 gegründet. Gründungszweck war damals, mit anderen Sportlern unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe zu trainieren und sich in Wettkämpfen zu messen. Dies ist seit der Gründung fester Bestandteil unserer Vereinssatzung und wird seit über 100 Jahren in unserem Verein gelebt.
Bereits nach einem dreiviertel Jahr 1911, veranstaltete der SC Bajuwaren in der Hauptstadt Berlin einen internationalen Wettkampf zur Völkerverständigung über 20 km gehen. In Berlin entstand auch unser bis heute gültiges Vereinswappen mit dem geflügeltem Fuß.
Wie vor 1500 Jahren stehen wir heute in einer globalisierten Welt, einem vereinten Europa und über 60 Jahre nach dem Nationalsozialismus sowie Frieden in Mitteleuropa, wieder vor der Aufgabe Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe eine nicht nur sportliche sondern auch eine Heimat in unserer Gesellschaft zu bieten.
Mit dieser Intention werden wir mit unsrer Arbeit auch in Zukunft das Bild des SC Bajuwaren prägen !